Brainstorming im Restaurant direkt am Strand, bei gegrilltem Fisch und frischem Orangensaft aus heimischen Orangen – das klingt fast gar nicht nach Arbeit, wa? Aber zwei Tage hintereinander sechs Stunden intensiver Austausch mit meiner Agentin Alisha Bionda, Ideen sammeln und in eine erste Form bringen, das ist ganz schön anstrengend. Zum Glück hatte ich mit meinem Freund noch ein paar Tage hinten dran geplant, um mein Hirn wieder durchzulüften.

Dass Mallorca abseits der Ecken mit schlechtem Ruf (die wir Tourist*innen verursacht haben!) wunderschön ist, hab ich schon vor 25 Jahren beim Urlaub mit einer Freundin festgestellt. Um den Dreh ist auch meine Agentin dorthin ausgewandert, was ich damals aber noch nicht wissen konnte. Jetzt war ich zum zweiten Mal bei ihr, um über künftige Projekte zu reden.
Was ich mitgebracht habe:
- Den konkreten Plan für eine NoPflock – Trilogie, der Ravic-Spinoff wird getrennt angeboten, falls sie erfolgreich wird. Manche Leser*innen wollen sich vielleicht das Mysterium bewahren
- Eine Bodyswitch-Geschichte mit historischem Element – und zwar keine Komödie!
- Eine Romanze in Schottland. Ist nun mal mein Herzensort und das brauche ich für ein Genre, in dem ich noch sehr unsicher bin. (Ich: „Ist das nicht ausgelutscht?“ – Sie: „Ist das ganze Genre ausgelutscht?“ Sie hat recht: Nicht zu viel denken!)
- Ermittlerduo in Norddeutschland – mal sehen, ob ich wirklich Marzipan vergifte.
- Eine romantische Buchidee, die bereits in meinem Nordseekrimi Sturmflutnacht eine Rolle spielt – dort war sie ein fiktiver Bestseller. Warum sie also nicht wirklich schreiben?
- Eine Vampiridee, die ausnahmsweise nicht düster und trostlos ist!
- Ansätze für einen Cosy Crime mit einem sehr exzentrischen Protagonisten
… und eine Idee, für die ich noch sehr wachsen und mit mir ins Reine kommen muss.

Weit weg mussten mein Partner und ich jedenfalls nicht schauen, um mitten in die schönste Natur zu kommen – sondern einfach nur bis zur Endhaltestelle des Stadtbusses fahren. Durch die blühenden Hügel und die Klippen entlang, vorbei an Lost Places wie dem Torre de Cala Figuera und hinunter zur Drei-Finger-Bucht.
Den zweiten freien Tag verbrachten wir in Palma selbst, von dem ich so gar keine Vorstellung hatte – und mich sofort in die engen Altstadtgässchen verliebte wie auch in die breiten Baumalleen und den weiten Blick unterhalb der Kathedrale. Und wie es sich für eine Kreativwochenende gehört, fanden wir mit dem „Arlequin“ ein Lokal, das uns gleich mit ins Kaninchenloch und ins Wunderland nahm.

Jedenfalls komme ich mit viel neuer Energie und einem Sack von Ideen nach hause und hab bereits No Pflock wieder auf den Weg gebracht. Aus diesem Universum gibt es aber auch sehr konkrete neuigkeiten: Im Oktober wird voraussichtlich die Anthologie „Verbissen“ im Tiny Tusk Verlag erscheinen – und ich bin dabei! Mit einer Kurzgeschichte, die ich auf Fan-Nachfrage schrieb und die näher beleuchtet, wie es Traudel als Vampir erging. Stay Tuned!
