Jahresziele – ojeoje. Ich habe auf Instagram einige äußerst beeindruckende Pläne gesehen, Leute, die drei Manuskripte beenden wollen, Verlagsverträge unterschreiben, Leserschaft aufbauen etc. Musste schwer schlucken und mein altes, toxisches Denkmuster des ständigen Vergleichens bekämpfen, das Gefühl, nicht gut/fleißig/professionell genug zu sein, weil ich erstmal nur ein einziges Ziel habe und mir schon das etwas Angst macht.
Das ist nicht euer Problem, sondern alleine meines. Ich feuere jede*n an, die ehrgeizigen Ziele zu erreichen, und freue mich ehrlich, wenn es gelingt. Aber genau wie beim NaNo und ähnlichen Aktionen ist es Gift für mich, mich verglichen zu wollen. Das hat so lange mein Leben bestimmt, dass ich fast daran zerbrochen bin. Druck tötet meine Gesundheit und meine Kreativität und niemand kann mir so viel Druck machen wie ich selbst. Deshalb liege ich im Schlafanzug auf dem Sofa, bin ein Gänseblümchen („… und durch meine Blüte fließt die Sonne in mich rein …“) und habe als erstes Ziel für 2021, meine Psyche, meine innere Ruhe, Geduld, Zuversicht und Work-Life-Balance noch besser in den Griff zu kriegen.
Und mir zu beweisen, dass ich Deadlines noch einhalten kann, nachdem ich die letzte depressionsbedingt so böse gerissen habe. Mir selbst, denn der Verlag hat schon gesagt, dass Ende des Jahres nur ein Richtwert ist. Aber ich möchte Helmut schreiben, die handschriftlichen Rohfassung und bis hin zum lektoratsfähigen Manuskript in genau einem Jahr. Neben meiner eigenen Arbeit als freie Lektorin und Lesungen, wenn sie denn endlich wieder möglich sind. Ich muss mein Arbeitspensum nicht vergleichen mit der Zeit, als ich noch die Meisterin der Selbstausbeutung war und die diesen Cosy Crime inspiriert hat. Aber ich möchte dieses eine Ziel erreichen und glauben, dass ich es kann.
Und euch alle Daumen drücken für eure Vorsätze. Denkt aber dran: Solltet ihr nicht alles schaffen, ist das auch okay. Soll ja alles noch Spaß machen!
(Der Beitrag entstand mal wieder im Rahmen des #Autor_innensonntag s)