Da ist es. Das Cover von meinem ersten Roman – beziehungsweise dem ersten Roman, der von mir erscheint, und zwar schon am 15. Februar. Zwei Bücher sind ja bereits von mir auf dem Markt (meine Diplomarbeit über den publizistischen Widerstand des Stuttgarter Journalisten Erich Schairer gegen die Nationalsozialisten und meine Anekdotensammlung aus der Schwedter DDR-Geschichte) und ich bin auf beide sehr stolz. Trotzdem fühle ich mich erst jetzt richtig als Autor. Das soll jetzt bloß keine Definition dieses Begriffes sein, sondern nur das, was mir mein Bauch sagt: „No Pflock“ ist von vorne bis hinten in meinem Kopf entstanden, ich habe Martin, Ravic und Alina zum Leben erweckt und bald kann ich das Ergebnis gedruckt in Händen halten. Ein eBook gibt es übrigens auch, aber ich muss Papier anfassen und riechen können.
Die Idee ist mir schon seit meiner Studienzeit in Eichstätt im Kopf rumgespukt, seit ich an einer Eichstätter Regenrinne diesen Aufkleber entdeckt hatte:
Nicht mal Freund Google konnte mir dazu irgendwas sagen, also lief meine Fantasie heiß: Ist das eine geheime Vampirorganisation? Eine Vampirjägerorganisation, die wissen, dass Holzpflöcke als Waffen nutzlos sind? Als das dann noch auf den Twilight-Hype traf und ich unbedingt eine Geschichte über einen Vampir schreiben wollte, der weder hübsch war noch charmant, war die Idee für das Buch geboren. Richtig ans Schreiben hab ich mich allerdings erst gemacht, als meine liebe Agentin den Fabylon-Verlag für mich fand, und ich den Namen meines Hauptprotagonisten in Martin geändert hatte, weil der vorherige mir selbst zu unsympathisch war.
Die Haupt-Schreibphase fiel ja, wie ich hier bereits erzählt hab, in eine sehr schwierige Zeit mit Bandscheibenvorfall, monatelange Schmerzen, Unsicherheit und OP-Angst. Deshalb ist mir das Projekt so ans Herz gewachsen, weil es mich immer wieder aus dem depressiven Loch gezogen hat. Ist es deshalb so blutig geworden? Ich hoffe mal nicht, das war eigentlich schon vorher geplant. Und selbst den Humor konnten die Umstände nicht töten, nicht, wenn ich voll im Manuskript versunken war. Mit Ravic hab ich auch meinen ersten „Soundtrack“ zu einem Schreibprojekt begonnen, nicht, um zu der Musik zu schreiben, was mich immer nur ablenkt, aber um mich vorher einzustimmen und weitere Nuancen eines Charakters zu entdecken. Der Kerl hat übrigens sieben Charakterlieder, eine unbekannte Anzahl von Jahrhunderten lässt sich nicht auf einen Song reduzieren.
Seit letzter Woche schwebe ich nun immer eine Handbreit über dem Boden, mein Bauch kribbelt und ich schlafe schlecht, wache trotzdem stets gut gelaunt auf – was eine bevorstehende Buchveröffentlichung halt so mit dir tut. Und weil ich es kaum erwarten kann, vor Publikum zu lesen, hab ich mir schon mal eine Runde T-Shirts machen lassen:
Denn wenn ein Vampirroman schon mal in Bayern spielt, braucht man auch ein vernünftiges Dialektwort für Nackenbeißer (danke an Robert für die linguistische Beratung). Das ist auf jeden Fall ein erheblich besserer Start ins neue Jahr als 2016!