Halló hlustendur lesandi frá Islandi! Tatsache, meine Blog-Statistik zeigt zwei Seitenaufrufe aus Island. Das steht weit oben auf meiner Liste der Länder, die ich unbedingt noch besuchen will. Leider konnte ich nicht herausfinden, welches isländische Wort dem deutschen „Grenzverkehr“ ähnelt, um in der Suchmaschine für Verwechslung zu sorgen. Vielleicht steht auch nur ein Server in Island. Die neun Aufrufe aus den USA möchte ich nicht direkt der NSA unterschieben, aber wenn doch: Have fun translating all this stuff for nothing!
Obwohl ich die englische Übersetzung noch einigermaßen hinkriegen könnte. Seit ich den Winter 2004/2005 in Montreal verbracht habe, lese ich viele Bücher im englischen Original. (Eines meiner Lieblinge, das nie ins Deutsche übersetzt wurde, ist „I see by my outfit“ von Peter S. Beagle, bekannt durch das „Letzte Einhorn“. Kein Wunder: Kaum ein Autor kann solch wundervolle und im Deutschen kaum machbare Sprachbilder erschaffen wie er.) Meinem Französisch hat der Besuch bei den „Québécois“ leider gar nicht geholfen. Zum einen kann deren Dialekt sogar für Franzosen ein Problem sein. Zum anderen redeten die meisten Einheimischen – entgegen aller Unkenrufe – Englisch mit mir, um meinem Kampf mit der zweiten Fremdsprache auszuweichen. Und als sich herausstellte, dass der Verkäufer bei Subway absolut kein Englisch konnte, verlegten wir uns auf energisches Handgefuchtel: „The green stuff! The green stuff!“
Deshalb konnte ich mich nach sieben Jahren Schulfranzösisch wunderbar vor dem Sohn meiner Cousine blamieren, der im Elsass zweisprachig aufwächst. Mit drei Jahren erzählte er mir von den Erlebnissen mit seiner Tagesmutti und wechselte dabei fröhlich zwischen Deutsch und Französisch hin und her. Als ich ihn bat, sich auf ersteres zu beschränken, bekam ich einen Blick voll kindlichem Unglauben zu spüren: „Bist du doof!“
Mein Vertrauen in mein Fremdsprachentalent ist also eher erschüttert. Dabei würde ich aktuell gerne einen Polnischkurs besuchen. Es ist schon peinlich, wenn einem in der Grenzregion auffällt, wie viele Polen sich die Mühe machen, Deutsch zu lernen (laut Auswärtigem Amt über zwei Millionen Schüler) – und die Bereitschaft umgekehrt nicht annähernd so groß ist.
Ein guter Freund, Moritz, hat jüngst in einer Tankstelle auf der polnischen Seite der Oder eine tolle Anekdote erlebt:
Ein – offensichtlicher – Neonazi hat das billige Benzin im Nachbarland getankt und verlangt an der Kasse: „Un noch’n Eis.“
Der Verkäufer: „Ich habe nicht verstanden.“
„Ein Eis, wa?“
Eine Polin, die in der Schlange wartet, übersetzt: „To lód.“ Und zu dem Nazi, fast akzentfrei: „Sie könnten echt mal Polnisch lernen.“
„Heldin des Tages“, sagte Moritz dazu. Amen!