Ja, ist denn heut schon Ostern? +
Nee, aber der Ashera-Verlag bringt die Anthologie „Die Katze, die Osterhase spielte“ heraus, in der ich mit meiner Novelle „Undercover aus Versehen“ vertreten bin. Ich hab förmlich am Handy geklebt, um die Ankunft meines Pakets mitzuverfolgen, und hab natürlich auch ein kleines Auspack-Video gedreht (HIER klicken) – auch wenn mich das Handy verfrüht wieder abgewürgt hat, bevor ich alle Beiträge nennen konnte:
- Die abergläubische Ninette und die Auferstehung des weißen Kaninchens – Mirjam Wiesemann
- Undercover aus Versehen – Andrea Weil
- Kampf der Gefühle – Nicky DeMelly
- Kalinkas Osterhasenohren – Stefan S. Kassner
- Der letzte Ausweg – Jo Kommer
- Langohren für ein Lächeln – Isabel Renner
Es ist wirklich spannend, was dabei herauskommt, wenn man sechs Autor*innen ein Bild zeigt und ihnensagt, sie sollen dazu eine Geschichte schreiben. Obendrein auch noch, wenn manche davon ausgewiesene Hundemenschen sind! Ich nicht, wie ihr wisst, obwohl ich in einer Hundefamilie groß wurde. Dafür hat Tom gesorgt, dem ich ja schon in „Neun Leben, achtzehn Krallen“ ein Denkmal gesetzt habe.
Die Katze
Als ich das Cover sah, war mein erster Gedanke: die arme Katze. Ich mag keine Tiere in Kostümen. Ich finde das nicht witzig und nicht niedlich, mir tun sie einfach leid (wohlgemerkt, ich rede nicht davon, einem Hund im Winter mal einen Regenmantel überzuziehen o.ä., besonders, wenn seine Rasse nicht für unsere Witterung gemacht ist). Darüber hinaus hatte ich noch zwei weitere Inspirationen: Die Katze meiner Freundin und Chatadia Frau Vorragend, seit ich mal gesehen habe, wie sich dieses verschmuste Tier wie eine Puppe auf dem Schreibtisch arrangieren und sogar die Pfoten übereinander schlagen lässt. Mit Erlaubnis durfte ich ihren Namen Henrietta verwenden, außerdem hat Frau Vorragend meine Geschichte testgelesen, wofür ich sehr dankbar bin. Sie hat heute zusammen mit dem Buchbaby Geburtstag und ich wünsche ihr das Allerbeste auf der Welt! Während den wenigsten Leuten aufgefallen ist, dass ich in „Neun Leben“ das Wort „Rot“ vermeide, weil Katzen kein Rot sehen können, konnte ich dieses Recherchewissen diesmal voll ausspielen – bei so vielen bunten Eiern.
Der Ort
Als ich gerade mit der Idee im Kopf herumspielte, traf es sich so, dass ich auf Erkundungstour im Landkreis unterwegs war, um meine neue Heimat besser kennenzulernen und Sushi zu finden. Da sah ich ein Hinweisschild: „Wüstes Schloss Osterland“. Natürlich musste ich sofort nachsehen, was es damit auf sich hatte. Es ist eine wirklich faszinierende Geschichte, denn dieses Schloss wurde nie zuende gebaut und verfiel schon früh zu einer Ruine. Niemand weiß, woher der Name „Osterland“ kommt, „wüst“ heißt es, weil es eben schon seit Jahrhunderten verwüstet ist. Die größte architektonische Besonderheit, das Wasserhaus (das in meiner Geschichte umfunktioniert wird), ist einmal freigelegt, dokumentiert und dann aus Sicherheitsgründen wieder zugeschüttet worden. Dafür darf man sich in der Ruine frei bewegen und rumklettern. Das war natürlich die perfekte Inspiration – bei mir wird diese Ruine dann tatsächlich zum Osterland. Auch wenn Henriettas Zuhause selbst eher an den WK7 in Schwedt angelehnt ist mit seinen Plattenbauten und Wiederaufforstung der Brachflächen, wo vorher noch mehr Platten standen.
Vielfältige Ideen
Letztes Wochenende zum Indiebookday haben wir neben einigen Diskussionsrunden auch eine Lesung von vier der sechs #Autor*innen auf Twitch gehabt. Das ist da heute noch zu finden (ich lese ab 4:43:00), danach verlinke ich hier das YouTube-Video, wenn es auf die Seite des Verlags gewandert ist. Es ist wirklich klasse, welch unterschiedliche Ideen wir entwickelt haben. Die Geschichten sind alle miteinander flauschig, witzig, aber auch tiefgründig, wie ich finde. Viel Spaß beim Lesen!